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“Lauter Geschenke.” Zur Premiere von MECEFF – Medias Central European Film Festival
By Dorothea Holloway | September 27, 2011
In den frühen 60er Jahren sah ich bei meinem ersten Besuch in Warschau eine wunderbare Aufführung im Jüdischen Theater unter der Leitung von Ida Kaminska, die ich nie, nie vergessen werde! Es war das melancholische Lustspiel mit Musik Goldfaden’s Traum. Und jetzt beim MECEFF vom 5. bis 11. September 2011 in Rumänien steht der knapp einstündige Dokumentarfilm Goldfaden’s Legacy (2004) in der Regie des heutigen Festival-Präsidenten Radu Gabrea im Programm.
An Hand von kostbaren Fotos, nie gesehenen Filmausschnitten, wir hören bewegende jüdische Lieder, erzählt uns Zalmen Mlotek die Geschichte vom Jüdischen Theater wie es in Rumänien anfing und zum Broadway kam und überaus innovativ die populäre Kultur der USA beeinflusste – Musical (!). Zalmen Mlotek ist der künstlerische Leiter von “The Folksbiene Yiddish Theater” in New York, gegründet 1915. Die dokumentarische, tiefe Schlichtheit, der charismatische Erzähler am Klavier und dazu einige Künstler von heute machen das Golfaden-Vermächtnis zu einem unvergesslichen Geschenk.
Vom 6. bis 10. September gab es jeden Vormittag ein Symposion, geleitet von Fachleuten, Wissenschaftlern, Filmhistorikern. Themen: The Romanian and the Central Europe’s Culture, Die Geschichte des “Yiddich Cinema” u. a. Einmal zeigte Sharon Pucker Rivo, sie ist Executive Director vom National Center for Jewish Film der Brandeis University (NCJF) in USA, Filmausschnitte, die sie aus “Brandeis” mitgebracht hatte. Wahre Schätze bekamen wir zu sehen, wahre Geschenke. Für mich besonders berührend, denn Ron hat oft von den kostbaren Filmen gesprochen, die er in Brandeis gesehen hat.
Zu den Konferenzen kam auch Helmuth Knall; er ist Lehrer an der Deutschen Schule in Medias. Von ihm bekam ich auch ein Geschenk: Schiller – Ehrung zum 200. Todestag. Studien und Aufsätze. Eine zweisprachige Ausgabe, deutsch-rumänisch, eingeleitet und herausgegeben von Maria Sass. Editura Universitatii “Lucian Blaga” din Sibiu, 2005. Ebenfalls herausgegeben von der Universitatii “Lucian Blaga” din Sibiu 2009. Erinnerungen – Ich habe drei Leben gelebt von Brigitte Niedermaier. Und noch ein drittes Buchgeschenk: The Last Pottsville Warrior. America, The Sea-Change Years. A Chronicle of an Era Novel by David Blum, 2010/2011.
Radu Gabrea und sein hervorragendes Team, wichtige Unterstützung kommt vom Bürgermeister Teodor Neamtu, hatten die gelungene Idee, auf dem Rathausplatz Freilicht-Kino zu veranstalten. “Kind und Kegel” kamen. Zur Eröffnung gab es von Percy und Felix Adlon: Mahler On The Couch. Eine glänzende Präsentation zum 100. Todesjahr – 1911 – des Komponisten. Siehe KINO – German Film No: 98 aus dem Jahre 2010. Note: In ARTE war im Mai Gustav Mahler ein Schwerpunkt. Und noch ein zweites Mal wurde Mahler On The Couch auf der großen Leinwand gezeigt; der Film bekam nämlich den Publikumspreis, wieder ein Geschenk.
Und da wir bei den Preisen sind:
Best Fim Award: Little Rose (Polen), Regie: Jan Kidawa-Blonski. Die noch recht instabile Atmosphäre im Polen der 60er Jahre ist völlig ohne Klischee erstaunlich erfahrbar. Das Ensemble der Darsteller ist vorzüglich.
Best Director Award: If I Want to Whistle I Whistle (Rumänien), Regie: Florin Serban. Ein hervorragendes filmisches Meisterwerk. Mit Preisen ausgezeichnet, u. a. Silberner Bär und Alfred-Bauer-Preis bei der Berlinale 2010. Siehe dazu KINO – German Film No.97, Seite 8.
Best Cinematography – awarded by KODAK: Andras Nagy in Bibliotheque Pascal (Ungarn), Regie: Szaboics Haydu. Die dem Werk dienende Kamera-Arbeit von Andras Nagy wurde nicht zum ersten Mal ausgezeichnet.
Note: Bei allen Filmen stach die gekonnte cinematographische Leistung hervor. Übrigens wurden für den Wettbewerb nur Filme eingeladen,die schon mit Preisen ausgezeichnet worden waren.
Best Acting Award: Schauspielerin Ursula Strauss in Vielleicht in einem anderem Leben (Österreich) Regie: Elisabeth Scharang. Für mich hätte der Film eine zweite Trophäe verdient, denn die filmische Umsetzung nach einem Buch von Peter Turrini hat mich überzeugt.
Also, gute Filme sind Geschenke! Und dazu gehört vor allem noch Soul at Peace (Slovakia), Regie: Vladimir Balko und Comediantul aus Israel. Das Konzept von MECEFF ist 7 + 1. Aus sieben Ländern Zentraleuropas werden Beiträge geladen und aus einem wechselnden Gastland dazu. Dieses Jahr war dieses Israel. Und so kam ich in den Genuss, den überaus unterhaltsamen, nachdenklichen und informativen Dokumentarfilm The Komediant von Arnon Goldfinger zu sehen. Der Höhepunkt war für mich Valley of Strenght von Dan Wolman. Im Mai 2011 gab es im Kino Arsenal wieder das Jüdische Filmfestival Berlin & Potsdam. Dort wurde Valley of Strenght mit dem Gerhard-Klein-Preis ausgezeichnet. In Medias erhielt Dan Wolman für Gei Oni einen Sonderpreis. Mehr über Dan Wolman in KINO – German Film No: 101 und auch über Jiri Menzel; von ihm gab es in Medias ein Portrait. Ron war von Jiri Menzels unwiderstehlicher Virtuosität begeistert.
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