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Abschied von den Fröschen
By Dorothea Holloway | March 20, 2012
“Was für ein schöner Sonntag,” sagte Joachim Gauck, als er am 18. März 2012 mit 991 Stimmen zum Bundespräsidenten gewählt worden war. Das gibt mir richtig Schwung, über den Dokumentarfilm zu berichten, zu dessen Premiere am 19. März 2012 Ziegler Film und Bärenfilm ins Kino filmkunst 66 eingeladen hatten: Zu Abschied von den Fröschen von Ulrike Schamoni.
Ulrich Schamoni, er und sein Bruder Peter gehören zu den eindruckvollsten Vertretern des Jungen Deutschen Films, – schuf Videotagebücher – 170 Stunden lang – als er bereits geschwächt war durch seine Leukämiekrankheit. Etwa 18 Monate vor seinem Tod, Schamonie starb 1998 (geb. 1939) hatte er mit den Aufzeichnungen begonnen. Seine Tochter Ulrike fand die Kraft, die Bänder zu sichten und einen bewegenden Film zu montieren, zusammen mit Schnittmeisterin Grete Jentzen. Ulrike Schamoni, sie ist gelernte Porträtfotografin, gelang ein Requiem für ihren Vater, das uns mit Wehmut erfüllt aber auch mit erlösender Heiterkeit. Mit großer Geduld und Liebe zu seinem Garten und den “Gartentieren” hat Ulrich Schamoni Vögel, Frösche und Schnecken beobachtet – wunderbar! Manchmal sitzt Ulrch im Ohrensessel und erzählt und frühstückt oder telefoniert. Er zeigt uns eine Baustelle in Nachbars Garten. Da wurde ein Haus abgerissen – und jetzt wird wieder aufgebaut.
Abschied von den Fröschen, Ulrike Schamoni hat Szenen von Schamoni-Filmen in die Dokumentation hineinkomponiert, wurde bei der Berlinale als Sondervorführung vorgestellt. Gerade auch diejenigen, die von Schamoni noch wenig gehört hatten, waren begeistert.
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