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Rückblick auf die Berlinale
By Dorothea Holloway | March 12, 2013
Die Perspektive Deutsches Kino gibt einen gut zusammengestellten Überblick, was so “los ist” im deutschen Filmschaffen, was vor allem die Jungen bewegt.
Das Spielfilmdebut Silvi von Nico Sommer hat mir besonders gefallen, nicht zuletzt, weil es ein “Berlin-Film” ist. So einen Beginn habe ich noch nie gesehen: Ein Paar im Auto, die nur von hinten zu sehen sind. Männliche Stimme: Wenn ich jetzt aussteige, komme ich nicht wieder. Silvi – 47 Jahre – die am Steuer sitzt, sieht ihren Ehemann weggehen für immer.
Die beiden Kinder des Paares sind erwachsen. Und Silvi atmet nicht durch, nimmt sich nicht Zeit, zum Nachdenken, sondern beginnt umgehend die Suche nach einem männlichen Partner. Für uns Zuschauer recht unterhaltsam, an welch verschrobene und egoistische Typen Silvi gerät, von Lina Wendel dezent und glaubhaft verkörpert. Auch für die anderen Mitwirkenden konnte Nico Sommer, der auch am Buch, am Schnitt beteiligt ist und produziert hat, fabelhafte Darsteller gewinnen.
Auch in Stephan Lacants Freier Fall gibt es Szenen, die ich so eindeutig und erträglich noch nie gesehen habe. Der junge Polizist Marc – ganz unkompliziert wie der nette Nachbar von nebenan – wird zu einem Lehrgang geschickt, wo junge Männer sich auch körperlich ertüchtigen müssen. Dem Kollegen Kay (Max Riemelt),mit dem Marc Waldläufe zu machen hat, gelingt es Marc zu homosexuellen Aktivität zu verführen. Marcs Freundin (Katharina Schüttler) erwartet das erste Kind der beiden. Allen bin ich so zugetan. Es wird doch kein Drama geben!
Stephan Lacant hat bei Frank Daniel an einem Drehbuchseminar teil genommen. Ron war mit Frank Daniel befreundet. 1986 hat er in Sundance über Frank Daniel einen Dokumentarfilm gemacht. In Stephan Lacants Freier Fall hat Monika Schindler den Schnitt gemacht. Ron hat Monika Schindler sehr geschätzt und mit ihr Parajanov gemacht. Die Schnittmeisterin Monika Schindler spricht russisch.
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